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Der Zeitwert einer Immobilie, auch als Markt- oder Verkehrswert bezeichnet, zeigt an, was eine Immobilie zu einem bestimmten Zeitpunkt unter aktuellen Marktbedingungen wert ist. Seine Ermittlung ist besonders wichtig, wenn es um Verkauf, Kauf, Versicherungsbewertungen oder steuerliche Angelegenheiten geht.
Marktwert und Zeitwert sind Begriffe, die oft im Kontext von Immobilienbewertungen verwendet werden, aber sie dienen unterschiedlichen Zwecken. Der Marktwert spiegelt den aktuellen Preis wider, den ein Käufer bereit wäre, unter normalen Marktbedingungen zu zahlen, basierend auf Vergleichen mit ähnlichen Immobilien. Der Zeitwert hingegen berücksichtigt Abnutzung und Alter der Immobilie und ist oft niedriger als der Marktwert. Er wird häufig in Versicherungsszenarien verwendet, um den Wert eines Objekts zum Zeitpunkt eines Schadens zu bestimmen.
Der Zeitwert reflektiert den aktuellen Verkaufspreis einer Immobilie, wobei diverse Einflussfaktoren wie Zustand, Lage, Alter und die vorherrschende wirtschaftliche Lage berücksichtigt werden. Im Gegensatz zum Neuwert, der den Wert einer ungenutzten Immobilie ohne Wertverlust durch Gebrauch oder Zeitablauf repräsentiert, inkludiert der Zeitwert Abschreibungen und nutzungsbedingte Wertminderungen.
Um den Zeitwert einer Immobilie zu bestimmen, stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, die je nach Art der Immobilie und Verfügbarkeit von Daten angewendet werden:
Vergleichswertverfahren: Dieses Verfahren wird angewendet, wenn ausreichend Daten über vergleichbare Immobilienverkäufe vorliegen. Der Wert wird durch den Vergleich mit kürzlich verkauften, ähnlichen Objekten in ähnlichen Lagen bestimmt.
Ertragswertverfahren: Geeignet für vermietete Immobilien, berechnet dieser Ansatz den Wert basierend auf den potenziellen Einnahmen, die die Immobilie generieren kann. Dies beinhaltet die Analyse der aktuellen Mieteinnahmen und die erwarteten Einnahmen unter Berücksichtigung von Faktoren wie Mietleerstand und Betriebskosten.
Sachwertverfahren: Wird meist bei speziellen Immobilien ohne ausreichende Vergleichswerte angewendet. Hierbei wird der Wert basierend auf den Kosten für den Ersatz oder Wiederaufbau der Immobilie geschätzt, abzüglich einer Wertminderung durch physische Abnutzung.
Ein wichtiger Aspekt bei der Zeitwertberechnung ist der Altersabschlag. Die Immobilienwertermittlungsverordnung (ImmowertV) geht von einer durchschnittlichen Gesamtnutzungsdauer von 70 bis 80 Jahren aus. Um den jährlichen Wertverlust zu berechnen, wird von der Gesamtnutzungsdauer die Restnutzungsdauer abgezogen. Für eine Immobilie, die 40 Jahre alt ist und eine Gesamtnutzungsdauer von 70 Jahren hat, ergibt sich folgende Formel:
Zeitwert = Anschaffungswert – bisherige Abschreibung + Wertkorrektur Diese Formel berücksichtigt den Wertverlust durch Abnutzung und Alter sowie mögliche wertsteigernde Maßnahmen.
Alterswertminderung berechnen Die Alterswertminderung berechnet sich wie folgt:
Altersabschlag = (Gebäudealter / Gesamtnutzungsdauer der Immobilie) x 100%
Beispiel: Ein Gebäude mit einer Gesamtnutzungsdauer von 70 Jahren und einem Alter von 40 Jahren:
Altersabschlag = (40 / 70) x 100 = 57% Dieser Altersabschlag wird dann vom aktuellen Immobilienwert abgezogen.
Dieser Altersabschlag wird dann vom aktuellen Immobilienwert abgezogen.
Gebäudealter (Jahre) | Gesamtnutzungsdauer (Jahre) | Altersabschlag (%) |
---|---|---|
10 | 70 | 14.3 |
20 | 70 | 28.6 |
30 | 70 | 42.9 |
40 | 70 | 57.1 |
50 | 70 | 71.4 |
60 | 70 | 85.7 |
Der Verkehrswert, auch als Marktwert bekannt, wird definiert als der Preis, der zu einem bestimmten Zeitpunkt unter gewöhnlichen Marktbedingungen erzielt werden kann. Er berücksichtigt rechtliche und tatsächliche Eigenschaften der Immobilie.
Der Bauwert einer Immobilie wird berechnet, indem man die Herstellungskosten von Gebäude und Außenanlagen summiert. Von dieser Summe wird ein Risikoabschlag abgezogen, der sich nach der Verkaufswahrscheinlichkeit und dem Zustand der Immobilie richtet.