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Was versteht man unter Abschreibung bei Immobilien?

Die Abschreibung, auch bekannt als „Absetzung für Abnutzungen“ (AfA), bezieht sich auf die Wertminderung einer Immobilie über ihre Nutzungsdauer. Für Wohnimmobilien legt das Finanzamt eine Nutzungsdauer von 50 Jahren fest, was einer jährlichen Abschreibungsrate von 2% entspricht. Dieser Mechanismus ist besonders für Eigentümer von vermieteten oder gewerblich genutzten Immobilien relevant, da die Abschreibung als Aufwand betrachtet wird und somit den zu versteuernden Gewinn senkt.

Wie lange dauert die Abschreibung seit 2023?

Mit der Gesetzesänderung 2023 wurden die AfA-Sätze angepasst. Für Gebäude, deren Bauantrag nach dem 31. März 1985 gestellt wurde, beträgt die Abschreibung nun 3% über 33 Jahre.

Was ist das Prinzip der Abschreibung?

Abschreibungen verteilen die Anschaffungskosten eines Wirtschaftsgutes – in diesem Fall einer Immobilie – über dessen Nutzungsdauer. So wird nur ein Teil der Anschaffungskosten pro Jahr von der Steuer abgesetzt und in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie im Jahresabschluss eines Unternehmens berücksichtigt.

Welche Rolle spielt die Kaufpreisaufteilung?

Da die Abschreibung nur für das Gebäude und seine Anlagen gilt, nicht aber für das Grundstück, ist eine Aufteilung des Gesamtkaufpreises in einen Anteil für das Gebäude und einen für das Grundstück erforderlich. Dies kann im notariellen Kaufvertrag festgelegt oder später berechnet werden.

Wie wirkt sich die Abschreibung auf die Steuerlast aus?

Die Abschreibung ermöglicht es, den steuerpflichtigen Gewinn zu reduzieren, was zu einer Verringerung der Einkommenssteuerlast führt. Beispielsweise ermöglicht eine lineare Abschreibung von 2% bei einer 300.000 Euro teuren Immobilie eine jährliche Abschreibung von 6.000 Euro, was über 50 Jahre verteilt wird.

Wie wird die Abschreibung für verschiedene Immobilienarten berechnet?

Für Wirtschaftsgebäude nach dem 1. Januar 2001 beträgt der AfA-Satz 3%, für Gebäude nach dem 31. Dezember 1924 liegt er bei 2%, und für historische Gebäude vor 1925 bei 2,5%.

Wie geht man bei geerbten oder geschenkten Immobilien vor?

Bei einer Erbschaft oder Schenkung führt der neue Eigentümer die bisherige Abschreibung fort. Dies ermöglicht die Übernahme der steuerlichen Vorteile des Vorbesitzers.

Gibt es Besonderheiten bei Denkmalimmobilien?

Ja, Denkmalimmobilien bieten hohe Steuervorteile. Neben der regulären AfA für Altbauten können Modernisierungskosten über acht Jahre mit 9% und danach vier Jahre mit 7% abgeschrieben werden. Bei Eigennutzung sind es über zehn Jahre 9%.

Was geschieht bei Verkauf einer Immobilie hinsichtlich der Abschreibung?

Wird die Immobilie vor Ablauf des Abschreibungszeitraums verkauft, endet die AfA im Verkaufsmonat. Der neue Eigentümer kann dann die verbleibende Abschreibungsdauer nutzen.

Welche Kosten können bei der Abschreibung berücksichtigt werden?

Zu den abzugsfähigen Kosten gehören der Kaufpreis, Kaufnebenkosten wie Grunderwerbsteuer und Notarkosten, Herstellungskosten sowie Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen.

Können Privatpersonen Abschreibungen für Immobilien vornehmen?

Ja, aber nur im Falle von vermieteten Immobilien. Bei selbst genutzten Immobilien besteht die Möglichkeit, Handwerkerrechnungen steuerlich geltend zu machen.

Warum wird Grund und Boden nicht abgeschrieben?

Grund und Boden unterliegen keiner Abnutzung und sind deshalb von der planmäßigen Abschreibung ausgeschlossen. Bei speziellen Fällen, wie Steinbrüchen, erfolgt eine separate Aufteilung der Anschaffungskosten.

Ist die Abschreibung einer geschenkten Immobilie möglich?

Ja, die Abschreibung einer geschenkten Immobilie ist möglich, vorausgesetzt, diese wird vermietet. Der beschenkte Eigentümer kann die Immobilie zum gleichen AfA-Satz wie der Vorgänger abschreiben.

Kann man eine selbst genutzte Immobilie abschreiben?

Nein, die Abschreibung einer selbst genutzten Immobilie ist steuerlich nicht zulässig. Ausnahmen bestehen für ein steuerlich anerkanntes Arbeitszimmer innerhalb des Wohnhauses.