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Was versteht man unter einer Realteilung?

Realteilung ist ein Begriff aus dem Immobilienrecht, der die Aufteilung eines Grundstücks in zwei oder mehr eigenständige Parzellen beschreibt. Sie ermöglicht es, dass die neu entstandenen Grundstücke unabhängig voneinander genutzt und veräußert werden können. Dies ist im § 19 des Baugesetzbuches (BauGB) geregelt.

Wann ist eine Realteilung möglich?

Eine Realteilung ist möglich, wenn ein Grundstück in mindestens zwei neue, eigenständige Grundstücke aufgeteilt wird. Dies erfordert eine offizielle Grenzziehung und eine Eintragung der neuen Parzellen im Grundbuch. Die Realteilung ist jedoch nicht möglich, wenn das Grundstück nicht den Anforderungen der Bauordnung entspricht, wie z.B. bei einem zu kleinen Grundstück oder einem Haus mit nur einer Etage.

Welche Schritte sind für eine Realteilung notwendig?

  • Amtliche Vermessung: Die neuen Grenzen des Grundstücks müssen offiziell vermessen und festgelegt werden.
  • Eintragung im Liegenschaftskataster: Die neuen Flurstücke werden im Katasteramt eingetragen.
  • Grundbuchänderung: Ein Notar veranlasst die Berücksichtigung der Realteilung im Grundbuch.
 

Wie unterscheidet sich die Realteilung von der ideellen Teilung?

Während bei der Realteilung tatsächlich eigenständige Grundstücke entstehen, bleibt bei der ideellen Teilung das Grundstück in seiner ursprünglichen Form erhalten. Bei der ideellen Teilung erwirbt ein zusätzlicher Eigentümer lediglich ein Miteigentum am Grundstück. Die Verfügungsgewalt über das Grundstück ist bei der ideellen Teilung eingeschränkt, da Entscheidungen nur gemeinschaftlich getroffen werden können.

Was kostet eine Realteilung?

Die Kosten einer Realteilung variieren je nach Größe und Wert des Grundstücks sowie nach der Anzahl der neu entstehenden Parzellen. Im Durchschnitt kann man mit Kosten zwischen 3.000 und 5.000 Euro rechnen, allerdings können in einigen Fällen auch höhere Kosten anfallen.

Wann ist eine Realteilung sinnvoll?

Eine Realteilung ist sinnvoll, wenn durch die Aufteilung des Grundstücks eine bessere wirtschaftliche Nutzung möglich wird. Beispiele hierfür sind:

  • Verkauf oder Überlassung von Teilflächen: Eigentümer können die neu entstandenen Teilflächen verkaufen oder Dritten überlassen.
  • Erhaltung der Bebaubarkeit: Es muss sichergestellt werden, dass die Bebaubarkeit der neu entstehenden Grundstücke gewährleistet bleibt und die Teilung nicht den Festsetzungen des Bebauungsplans widerspricht.
  • Situationen wie Scheidung oder Erbfall: In solchen Fällen kann die Realteilung helfen, Konflikte zu vermeiden und jedem Beteiligten einen eigenen, unabhängigen Teil des Grundstücks zuzuweisen.
 

Welche rechtlichen Aspekte müssen beachtet werden?

Bei einer Realteilung müssen verschiedene rechtliche Aspekte berücksichtigt werden:

  • Bauordnung und Bebauungsplan: Die Teilung muss den lokalen Bauvorschriften und dem Bebauungsplan entsprechen.
  • Grunddienstbarkeiten: Insbesondere bei der Entstehung von Hinterliegergrundstücken können Grunddienstbarkeiten wie Wegerechte erforderlich sein.
  • Bankzustimmung: Falls die Immobilie fremdfinanziert wird, ist oft das Einverständnis der Bank erforderlich.
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