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Immobilienscout

Scout24 SE ist hauptsächlich als Betreiber von ImmoScout24 bekannt, dem führenden Immobilienmarktplatz in Deutschland für Wohn- und Gewerbeimmobilien und zieht monatlich mehr als 19 Millionen Nutzer an. ImmoScout24 hat nun auch Shareyourspace als strategischen Partner gewonnen und rund 8,8% der Anteile an dem Münchner Proptech erworben, das eine Onlineplattform für die Vermittlung temporärer Büroflächen betreibt. Ende 2019 lag der Sichtbarkeitsindex von ImmoScout24 bei etwa 180. Im Mai 2021 fiel dieser allerdings auf einen Sichtbarkeitsindex von nur noch knapp über 100. Quelle: Sistrix. Durch strategische Firmenübernahmen, wie Leadportale Immoverkauf24 und die Übernahme des Bewertungsportals Sprengnetter, hat ImmoScout24 effektiv auf den Sichtbarkeitsverlust reagiert. Diese Übernahmen sind nicht nur eine Erweiterung des Dienstleistungsangebots, sondern auch eine bedeutende Maßnahme zur Steigerung der Online-Präsenz und Sichtbarkeit des Unternehmens im digitalen Immobilienmarkt. Der Aufkauf von Immoverkauf24 verkleinerte die Konkurrenz weiterhin und ermöglichte ImmoScout24 sein Lead-Angebot zu erweitern und somit mehr Wert für Immobilienprofis und Endkunden zu schaffen. Parallel dazu trägt die Übernahme von Sprengnetter, einem führenden Bewertungsportal, dazu bei, die Dienstleistungspalette weiter zu diversifizieren und spezialisierte Bewertungsdienste anzubieten. Diese Erweiterungen stärken nicht nur das bestehende Portfolio von ImmoScout24, sondern verbessern auch dessen Positionierung als umfassender Anbieter von Immobiliendienstleistungen.

Neue Mitgliedschaftsmodelle bei Immoscout24 für Makler

Die Bronze-Mitgliedschaft bietet eine Anzeigenflatrate mit 100-prozentiger Top-Platzierung der Inserate, ein professionelles Firmenprofil mit Logo, ein Partner-Siegel und einen Branchenbucheintrag. Die Silber-Mitgliedschaft richtet sich an Immobilienprofis, kombiniert 50 Prozent Premium- und 50 Prozent Top-Platzierungen und umfasst zusätzliche Features wie ein Maklerprofil, optimale Preisfindung, Marktanalysen und ein Eigentümerpaket. Die Gold-Mitgliedschaft ist das höchste Level und zielt auf Premium-Vermarktung ab. Sie beinhaltet 100-prozentige Premium-Platzierung, ImmoPunkte für Spitzenplatzierungen, objektbezogene Konkurrenzanalysen, Bewertungs-Services und ein Wachstumspaket. Die Preismodelle für Maklermitgliedschaften bei ImmoScout24 sind dynamisch gestaltet und basieren auf der Anzahl der Anzeigen, die ein Makler in der Vergangenheit eingestellt hat. Diese flexible Preisgestaltung ermöglicht es ImmoScout24, ein maßgeschneidertes Angebot anzubieten, das den jeweiligen Bedürfnissen und dem bisherigen Engagement der Makler auf der Plattform entspricht.

Die Hauptakteure auf dem deutschen Immobilienmarkt

ImmoScout24, Immowelt und eBay Kleinanzeigen zählen zu den vorherrschenden Plattformen im deutschen Immobilienportalmarkt. Ihre marktbeherrschende Stellung, verstärkt durch umfangreiche Marketingbudgets und eine breite Nutzerbasis, erschwert kleineren Immobilienportalen, signifikante Marktanteile zu erlangen. Die Hauptakteure profitieren zudem von strategischen Partnerschaften und der Integration innovativer Technologien in der Datenverarbeitung, was ihnen ermöglicht, ihre Dienstleistungen kontinuierlich zu erweitern und zu verbessern. Diese Faktoren tragen dazu bei, dass die Marktdominanz der großen Plattformen weiterhin bestehen bleibt und kleinere Anbieter nur schwer bis gar nicht Fuß fassen können. ImmoScout24 zeichnet sich durch die höchsten Kosten für Immobilienanzeigen aus und auch die Anzeigenkosten für Makler sind im Vergleich zu anderen Plattformen deutlich höher. Diese Preisstruktur bewirkt, dass Makler tendenziell ihre exklusiveren und hochpreisigen Immobilien auf ImmoScout24 angeboten haben. In der Preisgestaltung liegen Immowelt und Immonet im mittleren Segment, was sie zu einer attraktiven Wahl für Makler macht und eBay Kleinanzeigen hingegen gilt als die preisgünstigste Option mit wachsender Sichtbarkeit unter den Immobilienportalen. Kleinere Anbieter auf dem Immobilienmarkt locken oft mit sehr günstigen Anzeigenpreisen, stehen jedoch vor der Herausforderung, dass sie nur wenige bis gar keine Anfragen generieren. Diese geringen Kosten können für Makler und Privatverkäufer zunächst attraktiv erscheinen, jedoch spiegeln sie oft die begrenzte Reichweite und Sichtbarkeit dieser Plattformen wider. Im Gegensatz zu größeren und etablierten Immobilienportalen, die durch ihre hohe Nutzerfrequenz und starken Markenpräsenz viele Interessenten anziehen, kämpfen kleinere Anbieter oft darum, ihre Angebote einem breiten Publikum zugänglich zu machen. 

Investitionen um Marktanteile bei ebay Immowelt und immoscout24

eBay Kleinanzeigen hat signifikant in seine Immobiliensparte investiert, um vor allem bei Immobilienmaklern Marktanteile zu erobern. Diese Bemühungen sind Teil eines größeren Trends, in dem Unternehmen ihre Geschäftsfelder erweitern und diversifizieren, um in einem hochkompetitiven Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. Axel Springer, der Besitzer von Immonet, hat Immowelt für 131 Millionen Euro gekauft und Ende 2023 auch das taumelnde Unternehmen Homeday übernommen, um so weiterhin seine Position im Wettbewerb zu stärken. Große Akteure wie Scout24 und Axel Springer expandieren durch Akquisitionen und strategische Partnerschaften, wie z.B. die Beteiligung von Springer an Purplebricks. Eine weitere bedeutsame Entwicklung ist der Aufkauf der Mehrheitsbeteiligung an der auf Immobilienbewertungen spezialisierten Softwarefirma Sprengnetter durch den Immobilienportal-Betreiber Scout24 für 75 Millionen Euro. Diese Akquisition ist ein strategisch wichtiger Schritt, um im intensiven Wettbewerb mit anderen führenden Akteuren wie Immowelt und Kleinanzeigen zu wachsen und Zugang zur technologischen Expertise und dem Know-how von Sprengnetter zu erlangen. Mit dieser Übernahme geht Scout24 über die Rolle eines reinen Portals für Immobilienanzeigen hinaus und etabliert sich zusätzlich als umfassender Dienstleister im Bereich der Immobilienbewertung. Trotz des gescheiterten Versuchs von Scout24, nach und nach selbst als Makler im Markt Fuß zu fassen, könnte dies dem Unternehmen eine signifikante Stärkung seiner Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Konkurrenten wie Immowelt und Kleinanzeigen einbringen und es als Innovationsführer im Bereich der digitalen Immobiliendienstleistungen weiter zu positionieren.

Wie positioniert sich eBay Kleinanzeigen auf dem Immobilienmarkt?

eBay Kleinanzeigen positioniert sich im Immobilienmarkt -nicht zuletzt durch sehr viel günstigere Anzeigenpreise- als eine zunehmend dominante Kraft, insbesondere seit seiner Übernahme durch Adevinta im Jahr 2021. Das Portal hat sich darauf konzentriert, seine Präsenz im Immobiliensegment signifikant zu erweitern, um ein breiteres Spektrum an Nutzern anzusprechen und in direkter Konkurrenz zu etablierten Akteuren wie ImmoScout24 zu stehen. Mit einem beeindruckenden Wachstum in der Reichweite seiner Immobilienkategorie um 39% im Jahr 2020, präsentiert sich eBay Kleinanzeigen als eine Plattform mit einer steigenden Sichtbarkeit für Immobilienangebote. Der Online-Kleinanzeigenmarkt verzeichnet monatlich durchschnittlich 90 Millionen Besuche. Besonders bemerkenswert ist die Fokussierung von eBay Kleinanzeigen auf das Geschäft mit Immobilienmaklern, ein Segment, in dem das Unternehmen deutlich zu wachsen beabsichtigt. Geschäftsführer Paul Heimann unterstreicht diese Ambition mit der Aussage, dass eBay Kleinanzeigen sich nun als Hidden Champion im Immobiliensegment positionieren möchte.

In welche Richtung entwickeln sich künftig Immobilienportale?

Es ist abzusehen, dass neben dem Aufkauf wankender Konkurrenten, sich zukünftige Geschäftsmodelle auch vermehrt auf Transaktionsgebühren stützen und dabei über die reine Anzeigenwerbung hinausgehen. Die Diversifikation der Einnahmequellen könnte durch das Angebot kostenpflichtiger Dienstleistungen wie dem Verkauf kostenintensiver Eigentümerleads an Makler, Bonitätschecks, Finanzierungsvermittlungen sowie einer Bandbreite an Preispaketen mit vielfältigen Zusatzleistungen für Makler und Endkunden erreicht werden. Die hohen Investitionskosten, die die drei Hauptakteure aufwenden, um weitere Marktanteile zu gewinnen, könnten allerdings auch dazu führen, dass Makler diese Kosten an ihre Kunden weitergeben müssen, was wiederum indirekt auch die Immobilienpreise steigen lassen wird.