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Was ist eine eidesstattliche Versicherung?

Eine eidesstattliche Erklärung, auch bekannt als eidesstattliche Versicherung, ist ein formelles Dokument, das verwendet wird, um die Wahrheit einer bestimmten Aussage zu bekräftigen. Diese Erklärungen spielen eine wichtige Rolle in rechtlichen und behördlichen Verfahren, da sie dazu beitragen, die Glaubwürdigkeit von Aussagen zu erhöhen.

Eine eidesstattliche Erklärung enthält üblicherweise folgende Informationen:

  • Persönliche Daten des Erklärenden (Name, Geburtsdatum, Anschrift)
  • Eine genaue Beschreibung der Tatsache, deren Wahrheit bekräftigt wird
  • Eine Bekräftigungsformel wie „an Eides statt“ oder „eidesstattlich“
  • Das Datum der Erklärung
  • Die Unterschrift des Erklärenden

Beispielsweise kann eine eidesstattliche Erklärung in einem Zivilprozess genutzt werden, um die Glaubwürdigkeit einer Zeugenaussage zu stärken, oder im Verwaltungsverfahren, um die Korrektheit eingereichter Dokumente zu bestätigen. Sie kann sowohl schriftlich als auch mündlich abgegeben werden, wobei die schriftliche Form häufiger verwendet wird. Diese Erklärung ist besonders relevant in Situationen, in denen die Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit der gemachten Aussagen entscheidend sind.

In welchen Situationen wird eine eidesstattliche Versicherung eingefordert?

Eine eidesstattliche Versicherung wird in verschiedenen rechtlichen und administrativen Situationen eingefordert, um die Richtigkeit einer Aussage zu bestätigen. Hier sind einige Beispiele:

  1. Zivilprozesse: Gerichte verlangen häufig eidesstattliche Erklärungen zur Untermauerung von Zeugenaussagen und Beweisen.
  2. Zwangsvollstreckungen: Gerichtsvollzieher können Schuldner dazu auffordern, eidesstattlich zu versichern, dass sie kein pfändbares Vermögen besitzen.
  3. Insolvenzverfahren: Schuldner müssen eine eidesstattliche Versicherung abgeben, um die Richtigkeit ihrer Angaben im Insolvenzverfahren zu bestätigen.
  4. Finanzamt: Das Finanzamt kann eine eidesstattliche Versicherung verlangen, wenn Zweifel an den gemachten Steuerangaben bestehen.
  5. Wahlen: Bei der Briefwahl müssen Wähler eidesstattlich versichern, dass sie den Stimmzettel persönlich ausgefüllt haben.
  6. Mietverhältnisse: Potentielle Mieter müssen Vermieter über frühere eidesstattliche Versicherungen informieren, insbesondere wenn diese Vermögensauskünfte betreffen.

Wie gibt man eine eidesstattliche Versicherung ab?

Wenn es nicht anders geregelt ist, kann eine eidesstattliche Erklärung sogar mündlich abgegeben werden. Typischerweise erfolgt die Abgabe jedoch schriftlich. Dazu muss der Erklärende eine schriftliche Erklärung verfassen, die seinen Namen, Geburtsdatum und Adresse sowie eine genaue Angabe der Tatsache, deren Wahrheit versichert wird, enthält. Wichtig ist die Bekräftigungsformel („an Eides statt“ oder „eidesstattlich“) sowie das Datum und die Unterschrift.

Der Besuch beim Anwalt oder Notar ist dafür meist nicht notwendig, es sei denn, die Erklärung soll offiziell beglaubigt werden. In einigen Fällen, wie bei Anträgen auf Erbschein oder bestimmten gerichtlichen Verfahren, kann die Beglaubigung durch einen Notar erforderlich sein. Dieser Prozess stellt sicher, dass die Erklärung rechtlich bindend und glaubwürdig ist.

Wer kann eine eidesstattliche Erklärung verlangen?

Grundsätzlich kann jeder, der die Glaubwürdigkeit seiner Aussagen zu einem Sachverhalt unterstreichen will, freiwillig eine eidesstattliche Erklärung abgeben. Wenn es gesetzlich vorgeschrieben ist, dürfen Behörden, Gerichte und Gerichtsvollzieher die Abgabe einer eidesstattlichen Versicherung verlangen. Beispielsweise verlangen Gerichte in vielen Zivilprozessen eidesstattliche Versicherungen zur Untermauerung von Beweisen.

Ein Arbeitgeber hingegen kann nicht einfach von einem krankgemeldeten Arbeitnehmer verlangen, eidesstattlich zu versichern, dass er wirklich krank ist. Dies würde gegen den Datenschutz und die Persönlichkeitsrechte des Arbeitnehmers verstoßen. In Fällen, in denen keine gesetzliche Verpflichtung besteht, ist die Forderung nach einer eidesstattlichen Erklärung durch Privatpersonen eher selten und bedarf einer besonderen Begründung.

Welche juristische Bedeutung haben eidesstattliche Erklärungen?

Juristisch gesehen sind eidesstattliche Erklärungen eine der stärksten Möglichkeiten, Aussagen Glaubwürdigkeit zu verleihen. Sie rangieren knapp unterhalb eines formellen Eides und haben besonders im Zivilrecht eine enorme Bedeutung. Gerichte nutzen eidesstattliche Erklärungen häufig, um sicherzustellen, dass die vorgetragenen Tatsachen der Wahrheit entsprechen. Die Abgabe einer eidesstattlichen Versicherung ist eine ernste Angelegenheit, die den Erklärenden daran erinnert, dass falsche Angaben strafrechtliche Konsequenzen haben können. Die Bedeutung der eidesstattlichen Erklärung wird durch die Möglichkeit unterstrichen, dass Gerichte und Behörden sie in vielen Verfahren ausdrücklich verlangen können, um die Glaubwürdigkeit und Wahrhaftigkeit von Aussagen zu untermauern.

Ist eine eidesstattliche Versicherung beurkundungspflichtig?

In bestimmten Fällen ist eine Beurkundung der eidesstattlichen Versicherung erforderlich, insbesondere wenn sie für rechtliche oder behördliche Verfahren benötigt wird. Beispielsweise ist die Beurkundung notwendig bei Anträgen auf Erbschein oder bei bestimmten Verfahren im Personenstandsrecht, wie etwa bei der Anerkennung der Vaterschaft. In diesen Fällen muss die eidesstattliche Versicherung durch einen Notar oder eine andere dazu befugte Person beglaubigt werden.

Eine einfache Unterschriftsbeglaubigung reicht oft nicht aus, wenn die Versicherung eine formelle rechtliche Wirkung entfalten soll. Die Beurkundung stellt sicher, dass die Erklärung korrekt und vollständig dokumentiert ist und vor Gericht oder anderen Behörden Bestand hat. Diese zusätzliche Sicherheit ist besonders in rechtlich komplexen oder bedeutenden Angelegenheiten von großer Wichtigkeit.

Wer trägt die Kosten einer eidesstattlichen Versicherung?

Die Kosten für die Abnahme einer eidesstattlichen Versicherung trägt grundsätzlich derjenige, der die Abgabe verlangt. Dies bedeutet, dass in einem Rechtsstreit beispielsweise der Antragsteller oder Kläger die Kosten übernehmen muss, wenn er von einer anderen Partei die Abgabe einer eidesstattlichen Versicherung verlangt. Die Kosten können je nach Umfang und Art der Abnahme variieren.

Wenn die eidesstattliche Versicherung durch einen Notar beglaubigt werden muss, können zusätzliche Kosten entstehen. Die Gebühren für eine notarielle Beglaubigung liegen im Durchschnitt zwischen 50 und 200 Euro, abhängig von der Komplexität des Dokuments und den Gebühren des Notars. Einige Notare bieten auch die Möglichkeit einer Online-Beglaubigung an, die oft schneller und kostengünstiger ist. Ein Beispiel: Die Online-Beglaubigung einer eidesstattlichen Versicherung kann in wenigen Minuten erfolgen und kostet in der Regel etwa 144 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Es ist ratsam, im Voraus die Kosten zu erfragen und gegebenenfalls mehrere Notare zu kontaktieren, um die besten Konditionen zu finden.

Wer darf eine eidesstattliche Erklärung abnehmen?

Eine eidesstattliche Erklärung kann von verschiedenen befugten Personen und Stellen abgenommen werden. Dazu gehören Behördenleiter, deren Vertreter sowie andere Angehörige des öffentlichen Dienstes, die die Befähigung zum Richteramt haben. Auch Gerichte und das Finanzamt sind befugt, eidesstattliche Versicherungen abzunehmen. Der Behördenleiter kann zudem weiteren Personen die Befugnis erteilen, eidesstattliche Versicherungen abzunehmen.

Notare hingegen sind in der Regel nicht befugt, eidesstattliche Versicherungen abzunehmen, da dies nicht in ihren Zuständigkeitsbereich fällt. In Ausnahmefällen, wie bei der Erstellung eines notariellen Nachlassverzeichnisses, können Notare jedoch vorschlagen, freiwillig eine eidesstattliche Versicherung abzugeben, um die Glaubwürdigkeit des Verzeichnisses zu erhöhen. Es ist wichtig zu wissen, wer befugt ist, eine eidesstattliche Erklärung abzunehmen, um sicherzustellen, dass die Erklärung rechtlich gültig ist.

Wann ist eine eidesstattliche Versicherung falsch?

Eine eidesstattliche Versicherung ist falsch, wenn sie eine Aussage bekräftigt, die nicht der Realität entspricht. Die rechtlichen Konsequenzen einer falschen eidesstattlichen Versicherung sind erheblich. Nach § 156 des Strafgesetzbuches (StGB) wird die Abgabe einer falschen eidesstattlichen Versicherung mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder mit einer Geldstrafe bestraft. Dies gilt sowohl für vorsätzliche als auch für fahrlässige Falschangaben.

Vorsätzliche Falschaussagen, bei denen der Erklärende bewusst die Unwahrheit sagt, werden strenger geahndet als fahrlässige Fehler, bei denen der Erklärende irrtümlich falsche Angaben macht. In der Praxis bedeutet dies, dass Ersttäter oft mit einer Geldstrafe davonkommen können, es sei denn, die falsche Angabe hatte besonders schwerwiegende Folgen. Wiederholte Verstöße oder besonders gravierende Fälle können jedoch zu einer Haftstrafe führen. Eine falsche eidesstattliche Versicherung gilt als Straftat, da sie das Vertrauen in rechtliche und behördliche Prozesse untergräbt.

Welche Konsequenzen können falsche Angaben in eidesstattlichen Erklärungen haben?

Falsche Angaben in eidesstattlichen Erklärungen haben schwerwiegende Konsequenzen. Wer vorsätzlich oder fahrlässig falsche Angaben macht, kann nach § 156 StGB mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit einer Geldstrafe bestraft werden. Bei Ersttätern läuft es in der Regel auf einen Strafbefehl mit einer Geldstrafe hinaus, es sei denn, die falsche Angabe hatte besonders schwerwiegende Folgen.

Wiederholte Verstöße oder besonders gravierende Fälle können jedoch zu einer Haftstrafe führen. Falsche eidesstattliche Versicherungen gelten als Straftat, weil sie das Vertrauen in rechtliche und behördliche Prozesse untergraben. Da